Wir blicken zutiefst dankbar auf eine gut besuchte Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten der Stadt Neuss im Marienhaus zurück, für welche wir uns ganz herzlich bei allen Teilnehmern der Veranstaltung, bei allen Bürgermeisterkandidaten, bei Susanne Benary, bei Jörg Plönzke und seinem Team vom Party- und Veranstaltungsservice im Marienhaus, bei unserer Fotografin Leslie Barabasch und beim Moderator Daniel Fellert bedanken möchten. Besonders gefreut haben wir uns über die zahlreiche Teilnahme der Gesamtschule an der Erft, der Interkulturellen Projekthelden/Das InKult und vom Haus der Jugend. Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung der Veranstaltung gilt außerdem dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, der Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss, dem Quirinus Gymnasium, dem Marie-Curie-Gymnasium, dem Gymnasium Norf, der Gesamtschule Norf, der Gaststätte Lebioda, der OT Barbaraviertel, der Bäckerei Dresen in Norf, meine Eisliebe in Norf, dem Jugendamt Neuss, dem Kinderbüro Neuss, dem Steuerbüro Jutta Stüsgen, der GWG Neuss, der Pizzaria Adria, der Jugendeinrichtung Upside-Down, der Jugendeinrichtung Kontakt Erfttal, dem Treff 3 und dem Jugendclub Vogelsangstraße.
Unter der Moderation von Daniel Fellert diskutierten Axel Stucke (CDU), Reiner Breuer (SPD), Jennifer Schillings (FDP), Susanne Benary (Grüne), Melina Grigoriadis (Linke) und Karlheinz Kullick (UWG/Freie Wähler) u. a. über zentrale Themen der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Nach kurzen persönlichen Vorstellungen und Anekdoten ging es um die Bedeutung von Neuss für die Kandidierenden, um Ideen für Begegnungsorte für junge Menschen sowie um Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche stärker in politische Prozesse einzubinden.
Beim Thema „neue Begegnungsorte für Jugendliche schaffen“ vertraten die Kandidaten sehr unterschiedliche Positionen. Während Kullick (UWG/Freie Wähler) den Standpunkt vertrat, es gebe bereits genügend Angebote, diese würden nur nicht ausreichend angenommen, hatten die anderen Kandidaten ganz andere Vorstellungen. So machte sich Benary (Grüne) für mehr Straßensperrungen stark, um dadurch mehr Spielraum zu schaffen, und für kostenreduzierte Kultureinrichtungen für Kinder. Der amtierende Bürgermeister Breuer (SPD) betonte stattdessen, was in den letzten Jahren passiert sei. So sieht er auch die Schulen als zentrale Begegnungsorte an, in die jedes Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag investiert werde. Ebenso habe man vor Kurzem einen Jugendtreff wiedereröffnet. Zudem würden bei Spielplätzen und der Landesgartenschau Kinderwünsche mitgedacht. Grigoriadis (Linke) betonte dagegen, es gebe genügend Angebote, man müsse diese aber mit einem kostenlosen Nahverkehr erreichen können und sie müssten offen, ohne Konsumzwang, für alle sein. Stucke (CDU) hob hervor, dass es wieder mehr Sitzmöglichkeiten geben müsse und Schulhöfe auch für Freizeitbeschäftigungen genutzt werden sollten. Schillings (FDP) betonte, wie schön und vielfältig das Jahnstadion und das Kino seien.
Auch das Thema „Zukunftssorgen“ zeigte verschiedene Standpunkte der Bürgermeisterkandidaten auf. Schillings (FDP) bezeichnete einen guten Schulabschluss als Grundlage für ein gutes Leben. Sie forderte, das Drama aus Themen wie dem Klimawandel zu nehmen, aber dennoch gut über diese Themen zu informieren. Zudem sollten Generationen nach ihrer Meinung nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden. Für Stucke (CDU) ist es dagegen vor allem wichtig, Perspektiven zu schaffen und aufzuzeigen. So solle jeder nach seinem Schulabschluss einen Anschluss in der Ausbildung oder im Studium finden, um mit einem guten Arbeitsplatz die Zukunft gestalten zu können. Den Schutz von Klima und Arbeitsplätzen möchte er zusammen denken. Kullick (UWG/Freie Wähler) betonte, dass das Erlernen eines Berufes eine gute Zukunft ermögliche. Für Benary (Grüne) ist es wichtig, dass die Schulsozialarbeiter erhalten bleiben. Gleichzeitig kritisierte sie, es bringe nichts, am Alten festzuhalten, und forderte dazu auf, mehr in Zukunftstechnologien zu investieren.
Ebenso möchte sie die „grüne Lunge“ ausbauen und Quartiersgaragen schaffen. Außerdem forderte sie, dass die Menschen umdenken und mehr Bus und Bahn nutzen, mehr regionale Küche bevorzugen und weniger Fleisch essen sollten. Breuer (SPD) sagte dagegen, dass jeder die Zukunft mitgestalten könne, und betonte das Ziel, dass Neuss bis 2035 klimaneutral sein solle. Zudem möchte er nachhaltige Mobilität fördern, neue Windräder bauen, Erdwärme erschließen und Wasserstoff für die energieintensive Industrie nutzen. Zum Abschluss dieses Themas betonte Grigoriadis (Linke), man solle den Klimawandel nicht klein reden und müsse auch andere Ängste ernst nehmen. Zudem brauche es weniger Autoverkehr, und sie unterstrich noch einmal ihre Forderung nach einem kostenlosen Nahverkehr.
Ebenso konnten die Kinder aus dem Publikum ihre Fragen stellen. Dabei ging es u. a. um das Thema Barrierefreiheit oder den „Nemo-Shuttle“. Auch gesellschaftliche Themen wie Feminismus, Frauen in Schützenzügen und Migration fanden ihren Platz. Die Veranstaltung bot einen lebendigen Überblick über die unterschiedlichen Positionen und machte deutlich, dass die Zukunft der Stadt von vielfältigen Ideen, aber auch von klaren Herausforderungen geprägt ist. Im Anschluss standen die Bürgermeisterkandidaten noch für weitere Fragen im direkten Austausch bereit.
